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Neue Erkenntnisse: Wie Rapamycin und Metformin das Leben verlängern könnten

Neue Erkenntnisse: Wie Rapamycin und Metformin das Leben verlängern könnten

2025-06-23
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Seit Jahrzehnten suchen Wissenschaftler und Mediziner nach wirksamen Wegen, die menschliche Lebensspanne zu verlängern. Während sich eine kalorische Restriktion—also die Aufnahme deutlich weniger Kalorien, ohne dabei Mangelernährung zu riskieren—bei Labortieren konsequent als lebensverlängernd erwiesen hat, ist eine derart strenge Diät für die meisten Menschen weder praktikabel noch langfristig durchsetzbar. Aus diesem Grund widmen sich Forschende alternativen Ansätzen, die ähnliche Effekte wie eine Diät erzielen, jedoch ohne deren Herausforderungen.

Neue Forschungsergebnisse zu Rapamycin und Metformin

Eine aktuelle Studie der School of Biological Sciences an der Universität East Anglia (Großbritannien) liefert vielversprechende Einblicke in die Langlebigkeitsforschung. Im Fokus stehen dabei zwei bekannte, von der FDA zugelassene Medikamente: Rapamycin und Metformin. Beide Substanzen zeigten bereits in Mausmodellen eine Verlängerung der Lebensdauer um bis zu 30 Prozent und gelten daher als aussichtsreiche Kandidaten in der Anti-Aging-Therapie.

Wirkmechanismen der Medikamente

Rapamycin, ursprünglich in den 1970er Jahren aus Bodenbakterien der Osterinsel isoliert, ist ein bedeutendes Immunsuppressivum, das häufig nach Organtransplantationen eingesetzt wird. Das Medikament blockiert den mTOR-Signalweg in Zellen und simuliert somit eine Situation des Nahrungsmangels. Metformin hingegen, ein synthetisches Derivat der französischen Lilie, wird weltweit zur Blutzuckerkontrolle bei Typ-2-Diabetes verschrieben.

Umfassende Analyse verschiedener Tierarten

Um den Effekt beider Wirkstoffe umfassend zu beurteilen, analysierte das Forschungsteam Tausende wissenschaftlicher Publikationen und konzentrierte sich letztlich auf 167 Studien, die acht unterschiedliche Tierarten, darunter Fische und Primaten, einschlossen. Die Meta-Analyse bestätigte: Kalorische Restriktion ist weiterhin die effektivste Methode zur Lebensverlängerung. Rapamycin belegte den zweiten Platz, während Metformin im Vergleich nur einen geringen Einfluss zeigte.

Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass viele der positiven Resultate insbesondere bei Nagetieren erzielt wurden. Obwohl sie genetische Ähnlichkeiten zum Menschen aufweisen, bestehen weiterhin relevante biologische Unterschiede. Eine direkte Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse auf den Menschen sollte daher vorsichtig bewertet werden.

Herausforderungen und Ausblick

Trotz des vielversprechenden Potenzials birgt Rapamycin auch Risiken, insbesondere in Bezug auf die Unterdrückung des Immunsystems. Aktuell wird untersucht, ob niedrigere Dosierungen die Anti-Aging-Effekte erzielen können, ohne die Immunabwehr zu beeinträchtigen. Erste klinische Studien am Menschen deuten darauf hin, dass reduzierte Dosen tatsächlich positive Auswirkungen auf die Lebensspanne haben könnten. Abschließende Belege erfordern jedoch langfristige Forschung.

Fazit

Die Aussicht, das menschliche Leben durch Medikamente wie Rapamycin und Metformin zu verlängern, stellt einen wichtigen Fortschritt in der Alterns- und Langlebigkeitsforschung dar. Während die kalorische Restriktion nach wie vor unübertroffene Ergebnisse liefert, könnten bewährte Arzneimittel einen praktikablen und zugänglichen Weg für zukünftige Anti-Aging-Interventionen bieten. Mit dem Fortschritt klinischer Studien bleiben Experten vorsichtig optimistisch, dass solche Therapien den Verlauf des gesunden Alterns grundlegend verändern können.

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