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Legendäre Entdeckung eines urzeitlichen Reptils aus der Dinosaurier-Ära
Ein Team von Paläontologen hat eine faszinierende neue Art prähistorischer Echsen identifiziert, die einst Seite an Seite mit den Dinosauriern lebte. Sie erhielt den wissenschaftlichen Namen Bolg amondol – der „Hügelkopf-Koboldprinz“, inspiriert durch J.R.R. Tolkiens elbische Sprache. Mit dieser Entdeckung erweitert sich unser Verständnis der Evolution der urzeitlichen Reptilien und demonstriert die bemerkenswerte Artenvielfalt am Ende der Kreidezeit.
Wissenschaftlicher Hintergrund: Von Museumssammlungen ins Rampenlicht der Evolution
Die fossilen Überreste von Bolg amondol wurden 2006 im US-Bundesstaat Utah entdeckt und zunächst in einer Museumssammlung eingelagert. Erst eine aktuelle, detaillierte Untersuchung zeigte, dass dieses Fossil tatsächlich einer bisher unbekannten Echsenart angehört. Obwohl das Skelett nur fragmentarisch erhalten ist, gelang es dem Forscherteam um Hank Woolley vom Dinosaur Institute des Natural History Museum of Los Angeles County, einzigartige anatomische Merkmale zu identifizieren und Bolg amondol in den größeren Stammbaum prähistorischer Echsen einzuordnen.
Der urzeitliche Bolg amondol gilt als ein früher Vertreter der Monstersauria – einer Reptiliengruppe, zu der heute unter anderem das Gila-Krustenechse zählt. Im Gegensatz zu seinen heutigen Verwandten, die normalerweise eine Länge von etwa 50 Zentimetern erreichen, dürfte Bolg amondol mit über 90 Zentimetern (mehr als drei Fuß) von der Schnauze bis zum Schwanz ein beeindruckender Jäger in seinem Lebensraum gewesen sein. Wie Woolley betont: „Nach heutigen Maßstäben für Echsen ein sehr großes Tier, vergleichbar mit dem Savannahwaran – ein Tier, dem man besser nicht zu nahe kommt.“

Biogeografie und evolutionäre Bedeutung
Besonders spannend ist die paläogeografische Bedeutung von Bolg amondol. Obwohl der Fund aus Nordamerika stammt und auf etwa 76 Millionen Jahre vor heute datiert wird – also kurz vor dem Ende der Dinosaurier-Ära – ist sein nächster bekannter Verwandter in der heutigen Wüste Gobi in Asien gefunden worden. Diese unerwartete Verbindung weist darauf hin, dass es während der Kreidezeit Austausch zwischen ehemals verbundenen Kontinenten gab und erweitert unser Wissen über urzeitliche Tierwanderungen und die globale Verbreitung von Echsenlinien.
Neue Erkenntnisse zur Vielfalt nicht-dinosaurischer Reptilien
Mit Bolg amondol wird eine wichtige Lücke in der Evolutionsgeschichte der Monstersauria geschlossen. Zugleich wird unser Bild von der reichen und komplexen Gemeinschaft urzeitlicher Reptilien, die zusammen mit berühmten Dinosauriern existierten, erweitert. So gewinnen Forscher neue Einblicke in die dynamischen Ökosysteme der Oberkreidezeit und die enorme Vielfalt der damaligen Reptilien.
Fazit
Die Entdeckung von Bolg amondol, dem „Koboldprinzen“ aus der Urzeit, betont die Vielfalt des Lebens im Zeitalter der Dinosaurier. Die Kombination aus Museumsfunden und modernen Methoden der evolutionsbiologischen sowie biogeografischen Forschung ermöglicht es Wissenschaftlern, das komplexe Geflecht prähistorischer Ökosysteme zunehmend zu entschlüsseln. Die Kreidezeit war nicht nur das Zeitalter der Dinosaurier, sondern bot auch ein erstaunliches Spektrum an urzeitlichen Echsen und globalen Wanderungen.
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