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MASLD verstehen: Eine weltweit verbreitete Lebererkrankung
Die metabolisch assoziierte Steatose-Leber-Erkrankung (MASLD), besser bekannt als Fettleber, stellt ein zunehmend verbreitetes Gesundheitsproblem dar und betrifft weltweit etwa jede dritte Person. MASLD entsteht, wenn sich überschüssiges Fett in der Leber ansammelt. Dies kann im Verlauf zu Leberentzündungen, Fibrose (Narbenbildung) und langfristig sogar zu Leberkrebs führen. Die Erkrankung steht in engem Zusammenhang mit anderen großen gesundheitlichen Herausforderungen wie Übergewicht und Typ-2-Diabetes, deren globale Zunahme die Suche nach effektiven Präventionsstrategien weiter vorantreibt.
Neue Forschung zeigt: Ernährungslösungen fördern die Lebergesundheit
Ein umfassender Übersichtsartikel eines Forschungsteams der Universität Rovira i Virgili in Spanien untersuchte, wie verschiedene Ernährungsformen das Management von MASLD beeinflussen können. In die Analyse flossen Daten aus 13 klinischen Studien mit insgesamt 926 MASLD-Patienten ein. Bewertet wurden unterschiedliche Ernährungsansätze, darunter pflanzenbasierte, ausgewogene sowie restriktive Diäten. Unter allen untersuchten Diäten erwies sich vor allem die mediterrane Ernährung als besonders vorteilhaft für die Lebergesundheit. Diese Essweise zeichnet sich durch einen hohen Verzehr von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und gesunden Fetten – vor allem Olivenöl – aus und reduziert den Konsum von rotem Fleisch, industriell verarbeiteten Lebensmitteln und zugesetztem Zucker. Auch das Intervallfasten, bei dem die Nahrungsaufnahme zeitlich begrenzt wird, zeigte positive Effekte auf verschiedene Biomarker.

Wesentliche Ergebnisse: Weniger Leberfett, Entzündung und verbesserte Stoffwechselwerte
Sowohl mediterrane Ernährung als auch Intervallfasten führten zu deutlichen Verbesserungen bei für die Fettleber relevanten Markern. Die Teilnehmer verzeichneten eine Verringerung des Körpergewichts, eine bessere Blutzuckerregulierung (glykämische Kontrolle) sowie eine Reduktion systemischer Entzündungen. Die Studie dokumentierte außerdem eine geringere Fetteinlagerung in der Leber und eine vorteilhafte Veränderung des Stoffwechselprofils unter diesen Ernährungsmaßnahmen. Die Autoren betonen: „Unsere Analyse legt nahe, dass mediterrane Ernährung und Intervallfasten Entzündungen senken, die Blutzuckerwerte verbessern und das Körpergewicht reduzieren können – und so möglicherweise die Leberfunktion bei MASLD-Patienten fördern.“ Zugleich weisen sie jedoch auf den Bedarf an Langzeitstudien hin, um diese Beobachtungen weiter zu untermauern, biologische Mechanismen aufzudecken und sichere, optimierte Ernährungskonzepte für die Behandlung von MASLD zu erarbeiten.
Wissenschaftliche Vorsicht: Weiterer Forschungsbedarf
Obwohl die Übersicht vielversprechende Hinweise liefert, wurde in den meisten zugrundeliegenden Studien MASLD nicht als alleiniges Hauptziel untersucht. Die Zusammenhänge zwischen verbesserter Lebergesundheit sowie Veränderungen bei Entzündungs- und Stoffwechselmarkern wurden im Rahmen breiter angelegter Gesundheitsbewertungen beobachtet. Deshalb raten die Autoren zur zurückhaltenden Interpretation der Ergebnisse und heben hervor, dass gezielte Forschungen zum langfristigen Verlauf und zur Funktion der Leber unter diesen Ernährungsstrategien notwendig sind.
Der Stellenwert der Mittelmeerdiät für die Allgemeingesundheit
Die mediterrane Ernährung basiert auf traditionellen Essgewohnheiten der Länder rund um das Mittelmeer, etwa in Griechenland und Italien, und ist seit langem für ihre positiven Effekte auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einige Krebsarten und ein gesundes Altern bekannt. Zahlreiche Studien bestätigen Vorteile für den Stoffwechsel, was entscheidend bei der Vorbeugung und Therapie von MASLD ist. Allerdings warnen Fachleute davor, direkte Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu postulieren, da auch Bewegung, genetische Faktoren und der gesamte Lebensstil eine wichtige Rolle spielen. Trotz dieser Komplexität sprechen die wachsenden wissenschaftlichen Erkenntnisse dafür, dass eine mediterrane Ernährungsweise einen wertvollen Beitrag zur Vorbeugung chronischer Lebererkrankungen und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit leisten kann.
Fazit
Aktuelle wissenschaftliche Übersichten deuten darauf hin, dass die mediterrane Ernährung – mit ihrem Fokus auf pflanzliche Lebensmittel und gesunde Fette – ein vielversprechender Ansatz zur Vorbeugung und Behandlung der Fettlebererkrankung MASLD ist. Auch das Intervallfasten könnte ergänzende Vorteile für die Lebergesundheit bieten. Während die Forschung weiter voranschreitet, könnten diese Ernährungsstrategien eine zentrale Rolle im weltweiten Kampf gegen die zunehmende Verbreitung von MASLD spielen und helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Zukünftige Studien werden klären, wie diese Maßnahmen optimal umgesetzt und sicher in die klinische Praxis integriert werden können, insbesondere bei Personen mit erhöhtem Risiko für Fettleber.
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