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Neue Studie untersucht, wie Kaffeezusätze die Lebenserwartung beeinflussen

Neue Studie untersucht, wie Kaffeezusätze die Lebenserwartung beeinflussen

2025-06-30
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Neue Studie zeigt: Kaffeezusätze beeinflussen die Lebenserwartung

Eine bedeutende Studie von Forschern der Tufts University hat ergeben, dass die Art und Weise, wie Kaffee konsumiert wird, die Lebenserwartung beeinflussen kann. Die Ergebnisse, basierend auf der Analyse der Konsumgewohnheiten und Gesundheitsergebnisse von mehr als 46.000 US-Erwachsenen, zeigen, dass der Genuss von schwarzem Kaffee – oder Kaffee mit nur wenig Zucker und gesättigten Fetten – mit einem geringeren Risiko für eine frühzeitige Sterblichkeit verbunden sein könnte.

Kaffee wird seit Langem wegen möglicher gesundheitlicher Vorteile, wie antioxidativen Eigenschaften und Auswirkungen auf die Herzgesundheit, erforscht. Umstritten war bisher jedoch, ob der vermutete Nutzen für die Lebensdauer davon abhängt, wie der Kaffee zubereitet wird. Die aktuelle Untersuchung beleuchtet gezielt, wie typische Zusätze wie Zucker, Vollmilch oder Sahne den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum, Gesundheit und Sterblichkeit beeinflussen.

Studienaufbau: Essgewohnheiten und Langlebigkeit im Fokus

Groß angelegte Datenauswertung

Unter Leitung der Epidemiologin Bingjie Zhou verwendete das Team der Tufts University Langzeitdaten aus staatlichen Gesundheitsstudien, in denen über 46.000 US-Erwachsene ab 20 Jahren im Schnitt neun bis elf Jahre lang begleitet wurden. Während des Untersuchungszeitraums verstarben 7.074 Teilnehmer, was eine solide Datenbasis für die Analyse der Zusammenhänge zwischen Kaffeekonsum und Sterblichkeit bot.

Um die Aussagekraft zu erhöhen, berücksichtigten die Forscher statistisch Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Bewegungsgewohnheiten und Alkoholkonsum. Auf diese Weise konnte der Einfluss von Kaffee und seinen Zusätzen möglichst isoliert betrachtet werden.

Wesentliche Ergebnisse: Zusätze machen den Unterschied

Die Analyse ergab, dass Personen, die regelmäßig schwarzen Kaffee oder Kaffee mit sehr wenig Zucker und gesättigten Fetten tranken, ein um 14 % geringeres Risiko für eine vorzeitige Sterblichkeit aufwiesen als Menschen, die keinen Kaffee konsumierten. Dieser gesundheitliche Vorteil verschwand jedoch weitgehend bei Teilnehmern, die ihren Kaffee regelmäßig mit viel Zucker oder Vollmilch produkte – also mit gesättigten Fetten – versetzten.

Dr. Zhou erklärt: „Nur wenige Forschungsarbeiten haben bislang genau erfasst, wie viel Süßungsmittel und gesättigte Fette typischerweise dem Kaffee zugesetzt werden und wie sich das auf das Sterberisiko auswirkt.“ Die vorliegende Studie schafft hier Klarheit, indem sie nicht nur die Menge des konsumierten Kaffees, sondern auch der Zusätze genau erfasst.

Im Alltag zeigte sich, dass zwei bis drei Tassen reiner Kaffee täglich ohne größere Mengen an Zucker oder Sahne als optimal für die Gesundheit erscheinen. Sobald mehr Zusatzstoffe im Spiel waren, ging der schützende Effekt verloren.

Die Rolle bioaktiver Verbindungen

Fachleute vermuten, dass die Vorteile des Kaffees auf bioaktive Substanzen wie Antioxidantien und Polyphenole zurückzuführen sind. Interessanterweise konnten Konsumenten von koffeinfreiem Kaffee im Rahmen der Studie keinen ähnlichen Lebenszeitvorteil feststellen – was auf die Bedeutung von Koffein oder anderen Inhaltsstoffen im regulären Kaffee hinweist.

Wie Dr. Fang Fang Zhang von der Tufts University betont, „könnten sich die gesundheitlichen Vorteile von Kaffee aus seinen bioaktiven Verbindungen ergeben, doch unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zugabe von Zucker und gesättigten Fetten diese Vorteile reduziert.“

Auswirkungen auf Ernährungsempfehlungen und die öffentliche Gesundheit

Die Erkenntnisse entsprechen den Empfehlungen der Dietary Guidelines for Americans, die raten, den Konsum von zugesetztem Zucker und gesättigten Fetten zu begrenzen. Da fast die Hälfte der amerikanischen Erwachsenen täglich Kaffee trinkt, könnten kleine Veränderungen in der Zubereitung und dem Aufgussverhalten große Auswirkungen für die öffentliche Gesundheit haben.

Die Forscher betonen, dass die Studie zwar eine starke Verbindung, aber keinen direkten Kausalzusammenhang belegt. Weitere, bislang unbekannte Faktoren könnten sowohl Kaffeekonsumgewohnheiten als auch die Sterblichkeit beeinflussen.

Fazit

Diese umfassende Untersuchung vertieft unser Verständnis darüber, wie alltägliche Ernährungsentscheidungen, wie der Zusatz von Zucker oder Milch im Kaffee, langfristige Gesundheitsergebnisse beeinflussen können. Die Daten sprechen dafür, dass schwarzer Kaffee oder Kaffee mit wenigen Zusätzen das Risiko für einen frühen Tod deutlich senken kann. Während weitere Forschung nötig bleibt, um die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen zu klären, könnten Kaffeeliebhaber von einem einfachen Kaffee am meisten profitieren. Zukünftige Studien sollen dazu beitragen, noch gezieltere ernährungswissenschaftliche Empfehlungen für die breite Bevölkerung zu entwickeln.

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