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BMW und Audi: Zwei deutsche Luxusmarken, ein überraschender Verkaufsvorsprung

BMW und Audi: Zwei deutsche Luxusmarken, ein überraschender Verkaufsvorsprung

2025-07-05
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BMW und Audi: Zwei deutsche Premium-Ikonen, ein bemerkenswerter Verkaufsvorsprung

Die Luxus-Automobilbranche in den USA präsentiert sich 2025 mit einer eindrucksvollen Entwicklung: BMW übertrifft den deutschen Konkurrenten Audi im Verkauf deutlich. Allein im ersten Halbjahr 2025 setzte BMW 178.499 Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten ab – mehr als doppelt so viele wie Audi, das 81.951 Einheiten verkaufte. Diese erhebliche Verkaufslücke sorgt bei Autoenthusiasten, Händlern und Branchenkennern für rege Diskussionen. Was steckt hinter BMWs starkem Wachstum, und warum hat Audi auf einem der wichtigsten Automärkte der Welt das Nachsehen?

Markenimage und Marktpositionierung

Beide Marken, BMW und Audi, stehen weltweit für exklusives Design, modernste Technologie und gelten – neben Mercedes-Benz – als Aushängeschilder der deutschen Automobilindustrie. BMW wird traditionell als "die ultimative Fahrmaschine" wahrgenommen und legt den Fokus auf sportliche Fahrdynamik. Audi dagegen überzeugt mit hochwertigem Komfort, innovativen Innenräumen und moderner quattro-Allradtechnik. Trotz dieser klaren Markenidentitäten werden BMW und Audi von vielen neutralen Autokennern als ebenbürtige Luxusmarken mit vergleichbarer Premium-Ausstrahlung angesehen.

Die aktuellen Verkaufzahlen aus den USA zeigen jedoch eine deutliche Verschiebung der Käuferpräferenzen. Obwohl beide Hersteller über eine starke Markenbekanntheit verfügen, entscheiden sich amerikanische Käufer derzeit deutlich häufiger für BMW. BMW verzeichnete ein Wachstum von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während Audis US-Verkäufe im gleichen Zeitraum um 12 Prozent zurückgingen – bemerkenswert angesichts aktueller Herausforderungen wie geänderter Zölle und wachsender Konkurrenz.

Beliebteste Modelle: SUVs dominieren den Markt

SUVs und Crossover

Ein Blick auf die Modelle verdeutlicht BMWs Spitzenstellung besonders im SUV-Segment. Das erfolgreichste Modell von BMW in den USA war im ersten Halbjahr 2025 der X5 mit 33.588 ausgelieferten Fahrzeugen. Zum Vergleich: Audis Flaggschiff Q7 kam nur auf 9.975 Verkäufe – ein Hinweis auf das fortgeschrittene Modellalter und veränderte Kundenwünsche.

Auch bei Kompakt-SUVs setzt sich BMW durch: 29.029 verkaufte X3 und 13.322 X1 stehen Audis 22.914 Q5 und 12.612 Q3 gegenüber. Erwähnenswert ist dabei, dass der neue Audi Q3 erst seit Kurzem erhältlich ist und in den kommenden Quartalen Aufholpotenzial bieten könnte.

Limousinen und Coupés

Im Bereich der Limousinen fällt der Unterschied noch deutlicher aus. Audis A4, einst einer der Bestseller im Premium-Segment, erreichte in den USA lediglich 500 Verkäufe; A6 und A8 kamen auf 3.559 bzw. 749 Einheiten. BMW behauptete sich deutlich mit 14.157 3er-Modellen, 13.432 5er und 5.707 neuen 7er Modellen – Fahrzeuge, die von neueren Designs und modernster Technik profitieren.

Der neue Audi A5, der die Lücke zwischen dem alten A4 und dem bisherigen A5 schließen soll, verzeichnete 8.275 Verkäufe, bleibt aber klar hinter der kombinierten 3er/4er-BMW-Bilanz von 23.369 Einheiten zurück. Auch im Segment der kompakten Premium-Coupés liegt BMWs 2er mit 9.740 verkauften Fahrzeugen weit vor dem Audi A3, der auf 4.880 Stück kommt.

Elektroautos und Nischenmodelle: Neue Wettbewerbsfelder

Der Konkurrenzkampf zwischen BMW und Audi intensiviert sich auch bei Elektroautos und Spezialmodellen. Der Audi Q4 e-tron, Q6 e-tron und Q8 e-tron erzielten Absatzzahlen von 3.121, 6.962 beziehungsweise 824 Einheiten im ersten Halbjahr. BMW kontert beim Elektro-SUV iX, der mit 6.742 Auslieferungen die entsprechende Audi-Konkurrenz übertrifft.

Unter den sportlichen Modellen ist der Audi A7 Sportback 2025 ein Lichtblick und verbucht 1.094 Verkäufe. Dennoch liegt BMWs vielseitige 8er-Reihe (Coupé, Cabrio und Gran Coupé) mit 2.007 Einheiten nahezu doppelt so hoch, was den breiteren Modellappeal der Münchener in diesem Bereich unterstreicht.

Bemerkenswert: Nur der benzinbetriebene Audi Q8 übertraf den BMW X6 im direkten Vergleich mit 5.829 zu 4.703 Verkäufen – eine seltene, aber erwähnenswerte Ausnahme für Audi in einem ansonsten schwierigen Jahr.

Warum verkauft BMW in den USA mehr als Audi?

Zahlreiche Faktoren beeinflussen Audis schwache Performance im Vergleich zu BMW. Ein Hauptgrund ist die überalterte Modellpalette bei Schlüsselmodellen wie A4, A8 und Q7, während BMWs Angebot jüngere Baureihen mit modernen Technologien umfasst. So steht beispielsweise der aktuelle Audi A8 bereits seit 2019 im Angebot, wohingegen der neue BMW 7er erst 2023 vorgestellt wurde und mit den neuesten Innovationen überzeugt.

Zudem befindet sich Audi derzeit mitten in einer umfassenden Produkterneuerung. Die Einstellung des vertrauten A4 und die Neueinführung des A5 sorgen für Käuferunsicherheit und erschweren die Orientierung. Komplexe Motoren- und Ausstattungsbezeichnungen machen es vielen Kunden noch schwerer, die Unterschiede im Modellportfolio zu erkennen.

Dennoch ist Audi nicht untätig: Neue Generationen von Q3, Q5 und A5 stehen in den Startlöchern oder sind gerade in den Autohäusern angekommen. Bis diese Modellneuheiten ihr volles Absatzpotenzial entfalten, wird es allerdings noch etwas dauern, bis Audi den Abstand zu BMW verringern kann.

Fazit und Ausblick

Der Verkaufswettbewerb 2025 in den USA macht deutlich: BMW profitiert von einer modernen Modellpalette, positiver Markenwahrnehmung und einem ausgewogenen Mix aus sportlicher Fahrdynamik und Luxus. Während Audi stark in eine Produktoffensive investiert, steht die Marke vor der Herausforderung, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Sowohl Branchenbeobachter als auch Verbraucher werden gespannt verfolgen, ob die kommenden Audi-Modelle dem Wettbewerb mit BMW neue Impulse verleihen und die Spannung im Premiumsegment weiter anheizen können.

Quelle: autoblog

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