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Ferrari verschiebt zweites Elektroauto: Luxusmarkt im Wandel

Ferrari verschiebt zweites Elektroauto: Luxusmarkt im Wandel

2025-06-17
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Ferrari verschiebt zweites Elektroauto angesichts veränderter Trends im Luxusmarkt

Ferrari genießt weltweit den Ruf für atemberaubende Beschleunigung: Viele Modelle aus Maranello erreichen in unter drei Sekunden die 100 km/h-Marke. Doch auch der legendäre italienische Sportwagenhersteller spürt aktuell den Einfluss veränderter Kundenpräferenzen auf dem globalen Luxusautomarkt. Laut aktuellen Berichten verschiebt Ferrari die Einführung seines mit Spannung erwarteten zweiten Elektroautos (EV) um zwei Jahre. Der Start ist nun für 2028 vorgesehen, nachdem ursprünglich 2026 angepeilt war.

Der Weg zum ersten vollelektrischen Ferrari

Trotz der Verzögerung hält Ferrari an der Präsentation seines ersten rein elektrischen Modells, vermutlich unter dem Namen Elettrica, im Frühjahr 2026 fest. Noch in diesem Jahr sind weitere Teaser und Details geplant, die bei Autofans weltweit für Begeisterung sorgen dürften. Dennoch hinterfragt Ferrari angesichts überraschend geringer Nachfrage seine langfristige Elektrifizierungsstrategie. Gerade traditionsbewusste Käufer von Supersportwagen schätzen weiterhin das emotionale Fahrerlebnis klassischer Verbrennungsmotoren.

Marktpositionierung und Branchentrends

Dieses vorsichtige Vorgehen ist nicht einzigartig: Auch andere Premiumhersteller passen ihre Pläne an. Lamborghini hat den Launch seines ersten Elektroautos auf 2029 verschoben, Maserati das Elektro-Projekt MC20 gestoppt, und Porsche überarbeitet derzeit seine Strategie, um künftige EV-Modelle besser mit traditionellen Antrieben zu vereinen. Aston Martins Führung hebt offen die Zurückhaltung vieler Käufer gegenüber reinen Elektrofahrzeugen hervor – ein Trend, der den Wandel im Luxusautomarkt unterstreicht.

Design, Leistung und Exklusivität

Der erste vollelektrische Ferrari, angeblich gemeinsam mit Stardesigner Jony Ive entwickelt, wird als „symbolträchtiger Meilenstein“ für die Marke beschrieben. Dieses exklusive Elektro-Supercar soll zu einem Preis deutlich über 500.000 US-Dollar erhältlich sein, dabei größer als gewöhnliche Ferraris, aber kein SUV. Eine streng limitierte Stückzahl macht ihn zum begehrten Sammlerstück und nicht zum Massengut. Genauere Leistungsdaten sind noch nicht veröffentlicht, doch die Erwartungen an ein kompromissloses Ferrari-typisches Fahrerlebnis mit Elektroantrieb sind hoch.

Auswirkungen auf Ferraris Modellpalette

Das nun aufgeschobene zweite EV-Modell war als etwas zugänglichere Alternative im Gespräch, mit einer Produktion von 5.000 bis 6.000 Einheiten über fünf Jahre. Angesichts der verhaltenen Nachfrage nach elektrischen Luxus-Sportwagen erwartet Ferrari derzeit jedoch keinen ausreichenden Absatz, um dieses Vorhaben zu rechtfertigen. Das Unternehmen selbst hat sich zu den Änderungen in der Strategie bislang nicht geäußert.

Vergleich und Ausblick

Die Verzögerung verschafft Ferrari wertvolle Zeit, um seine EV-Technologie weiterzuentwickeln und höchste Markenstandards sicherzustellen. Auch Konkurrenten wie Porsche sehen sich vor großen Herausforderungen: Der Übergang zu elektrischen Hochleistungsfahrzeugen ist angesichts des höheren Gewichts eine komplexe Aufgabe, etwa beim kommenden elektrischen Boxster und Cayman. Die Entwicklung zeigt, wie anspruchsvoll der Wandel bei etablierten Sportwagenherstellern ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ferrari geht den Weg zur Elektromobilität mit Bedacht. Fans können sich dennoch auf innovative Elektroautos freuen, die den Legendenstatus der Marke wahren. Die zeitliche Verschiebung dürfte dabei helfen, dass Ferraris zukünftige E-Sportwagen dem hohen Anspruch aus Maranello wirklich gerecht werden.

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