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Kryptowährungsbranche im Visier: KI-basierte Deepfake-Angriffe auf Führungskräfte nehmen zu

Kryptowährungsbranche im Visier: KI-basierte Deepfake-Angriffe auf Führungskräfte nehmen zu

2025-06-20
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KI-gestützte Deepfakes bedrohen Krypto-Exekutives

Mit den schnellen Fortschritten der künstlichen Intelligenz steht die Kryptowährungsbranche vor einer neuen, gefährlichen Herausforderung: Über KI erzeugte Deepfake-Betrugsversuche, die gezielt Führungskräfte täuschen sollen. Changpeng Zhao (CZ), der ehemalige CEO von Binance, hat sich öffentlich mit anderen Branchenpersönlichkeiten zusammengeschlossen, um vor dieser raffinierten Bedrohung für die Krypto-Community zu warnen.

Zoom-Videocalls: Der neueste Angriffsvektor für Krypto-Phishing

Die aktuelle Angriffswelle nutzt das Vertrauen vieler Fachleute in Videokommunikation aus. Hacker, die mutmaßlich mit der berüchtigten, nordkoreanischen Cybergruppe Lazarus in Verbindung stehen, geben sich während Zoom-Meetings mithilfe realistischer Deepfake-Videos als Bekannte bekannter Krypto-Führungskräfte aus. Diese Betrugsmaschen sind nicht nur technologisch hochentwickelt, sondern wirken auch ausgesprochen überzeugend.

Betroffene berichten über die Bedrohungslage

Die japanische Krypto-Influencerin Mai Fujimoto schilderte kürzlich ihre Erfahrungen mit einer solchen Attacke. Betrüger imitierten einen engen Kontakt von Fujimoto mittels täuschend echtem Deepfake-Video während eines Routine-Meetings. Während des zehnminütigen Gesprächs behaupteten die Angreifer, es gebe ein Problem mit ihrer Audio-Verbindung, und überredeten sie, ein vermeintliches Software-Update herunterzuladen. Nach einem Klick auf den Link wurden ihre Accounts bei X (vormals Twitter), Telegram und MetaMask kompromittiert – sensible Informationen und digitale Vermögenswerte gingen verloren.

Fujimoto warnte: "Hätte ich von solchen Deepfake-Angriffen gewusst, hätte ich den Link nie geöffnet. Ich rate allen in der Krypto-Branche, stets wachsam und vorsichtig zu bleiben, um ähnliche Vorfälle zu vermeiden."

Dieses Muster gleicht einem früheren Fall, bei dem der ehemalige Animoca-Manager Mehdi Farooq Opfer eines nahezu identischen Deepfake-Betrugs wurde. Nachdem er einer gefälschten Update-Aufforderung folgte, wurden sechs seiner Krypto-Wallets umgehend geleert – der Großteil seines Guthabens war verloren.

Wachsende Gefahr im Blockchain-Ökosystem

Auch Führungskräfte und Gründer von Projekten wie Manta Network, Mon Protocol, Stably und Devdock AI berichten von vergleichbaren Phishing-Attacken. Dies deutet auf eine koordinierte und zunehmende Welle von KI-basierten Social-Engineering-Angriffen in der Blockchain-Branche hin. Sicherheitsexperten sind zunehmend überzeugt, dass diese Attacken auf Taktiken der Lazarus-Gruppe zurückgehen, die bereits durch zahlreiche Angriffe und Kryptodiebstähle bekannt ist.

Mehr Sicherheit und Aufmerksamkeit dringend nötig

Ein aktueller Bericht von Bitget unterstreicht das Ausmaß dieser wachsenden Bedrohung: 2024 waren Deepfake-Identitätsdiebstähle durch KI bei Amtsträgern, Prominenten und Wirtschaftsführern für etwa 40 % der hochkarätigen Krypto-Betrugsfälle verantwortlich. Da sich Deepfake-Technologie rasant weiterentwickelt, warnen Fachleute, dass selbst Video-Verifizierungen als Standardmaßnahme im Kryptobereich künftig als unsicher gelten könnten.

Angesichts immer ausgefeilterer Betrugsmethoden wird die globale Krypto-Community aufgerufen, stärkere Cybersicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, Teams gezielt über Deepfake-Risiken aufzuklären und die Wachsamkeit zu erhöhen. Proaktive Verteidigung, regelmäßige Sicherheitsupdates und Schulungen sind heute unerlässlich für alle, die digitale Assets verwalten oder Blockchain-Projekte betreiben.

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