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Microsoft stoppt Edge-Werbung auf Chrome-Downloadseiten für europäische Nutzer

Microsoft stoppt Edge-Werbung auf Chrome-Downloadseiten für europäische Nutzer

2025-07-06
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Microsoft entfernt Edge-Werbung auf Chrome-Downloadseiten für viele Nutzer

In den vergangenen zwei Jahren war Microsoft Edge dafür bekannt, auf der offiziellen Chrome-Downloadseite auffällige Werbebanner einzublenden, die einen Wechsel des Browsers verhindern sollten. Diese Anzeigen, meist prominent am oberen Rand der Seite platziert, betonten, dass Edge "auf derselben Technologie wie Chrome basiert" und es daher keinen Grund gebe, Microsofts Browser zu verlassen. Nun zeichnet sich allerdings ein grundlegender Wandel ab: Immer mehr Nutzer berichten, dass diese aufdringlichen Hinweise beim Zugriff auf die Chrome-Seite über Edge nicht mehr erscheinen.

Änderung durch den Digital Markets Act: Einschränkung auf Europa

Die Entfernung dieser Edge-Werbung betrifft in erster Linie Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Diese Maßnahme entspricht den Vorgaben des Digital Markets Act (DMA), einer von der EU eingeführten Regelung, die fairen Wettbewerb fördern und wettbewerbswidrige Praktiken großer Tech-Unternehmen einschränken soll. In Regionen, in denen der DMA gilt, wird Nutzern beim Herunterladen von Google Chrome über Microsoft Edge nun keine Werbung mehr für Edge oder übertriebene Pop-up-Benachrichtigungen angezeigt. Außerhalb Europas, insbesondere in den USA oder Asien, tauchen diese Edge-zentrierten Banner beim Versuch, Chrome herunterzuladen, häufig weiterhin auf.

Verbesserte Nutzererfahrung: Vorher vs. Nachher

Vor der jüngsten Umstellung sahen europäische Nutzer bei jeder Suche nach Chrome über Bing oder beim Download über Edge zahlreiche Banner und Pop-ups, die sie zum Verbleib bei Edge aufforderten. Diese ständigen Hinweise sorgten häufig für Frust und beeinträchtigten das Benutzererlebnis. In den Regionen, in denen die neue Regelung greift, läuft das Herunterladen von Chrome nun deutlich störungsfreier ab und ermöglicht eine neutralere Auswahl des Browsers.

Folgen für Browser-Flexibilität und Gesetzestreue

Die jüngste Änderung ist Teil einer umfassenderen Anpassungsstrategie Microsofts, um den Anforderungen des DMA zu entsprechen. Der Technologiekonzern hatte bereits zuvor mehrere Updates für Windows 11 angekündigt, die mehr Flexibilität bei der Auswahl des Standardbrowsers, verbesserte Neutralität in der Windows-Suche und sogar die Möglichkeit, den Microsoft Store selbst zu deinstallieren, bieten.

DMA-Funktionen auch außerhalb Europas aktivieren

Wer außerhalb Europas ähnlich freie Browserwahl genießen möchte, kann Tools wie Wintoys nutzen. Nach dem Download von Wintoys aus dem Microsoft Store lässt sich über das Menü "Tweaks" die DMA-Option aktivieren. Damit erhalten Nutzer unter anderem die Möglichkeit, Edge vollständig zu deinstallieren und unerwünschte Systemwerbung zu minimieren – auch ohne europäischen Standort.

Marktauswirkungen und Ausblick

Diese Umstellung der Werbestrategie verdeutlicht, wie stark gesetzliche Vorgaben das Verhalten großer IT-Konzerne beeinflussen. Für Endanwender und IT-Fachleute bedeutet dies eine weniger aufdringliche Browser-Erfahrung und mehr Freiheit bei der Auswahl des bevorzugten Webbrowsers. Obwohl Microsoft sich bislang nicht offiziell zur Entfernung der Banner geäußert hat, setzt das Engagement für den Digital Markets Act ein Zeichen für faireren Wettbewerb auf dem Browsermarkt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen global weiter auswirken – weitere Updates und offizielle Stellungnahmen von Microsoft werden erwartet.

Quelle: neowin

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